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Dienen –Verdienen

 

Heinz Solbrig und Gregor Orawski haben Etymologie und Semantik der Begriffe "dienen" und "verdienen" untersucht. Der Einsatzbereich und die sprachliche Umgebung der beiden Leitwörter im modernen Kontext werden in folgenden Beispielen erläutert.

 

Dienen

 

Etymologie: von ahd. Dionon, mhd. U. niederl. Dienen, schwed. Tjana, abgeleitet von einem germanischen Substantiv mit der Bedeutung Diener, Gefolgsmann, das in got. Pius (Knecht) und urnord. (Diener, Lehnsmann) bewahrt ist. Sprachlicher Zusammenhang besteht auch zum Begriff "Demut". Zu den Wörtern der frühen christlichen Mission in Oberdeutschland gehört neben "barmherzig" auch das Adjektiv ahd. diomuoti = dienstwillig, zu dem das Substantiv ahd. diomuot, mhd. Diemuot = dienende Gesinnung, nhd. Demut gebildet ist. Grundbedeutung von "dienen" ist also: Knecht, Gefolgsmann sein. (Vergl. Lat. servire - servus). Sie hat sich jedoch mit der Einstellung zu Dienst und Dienstleistung vielfach gewandelt. Dienen bedeutet heute vielfach: Beruf ausüben, arbeiten, sich mühen, sowohl in untergeordneter als auch in leitender Stellung.

Anwendungsbeispiele (Quelle: Kindler Literaturlexikon):

1. „Sie dienen der Erläuterung oder Veranschaulichung eines Begriffs, eines Aphorismus oder einer Maxime.

2. „Die Geschichte ist seines Erachtens die Lehrerin der Menschheit, eine Schatzkammer von Beispielen, die als Vorbild oder Lehre dienen sollen.

3. „Sie dienen als Ornament, sollen das breite, semantische Spektrum eines Wortes oder Satzes in neuer Umgebung demonstrieren oder die Gleichzeitigkeit verschiedener Handlungsfragmente hervorheben.“

4. „Schließlich werden sie verhaftet, Lawinia muß zu ihrem Ehemann zurück, Mjatlev verliert seinen Titel und hat als einfacher Soldat im Krimkrieg zu dienen.

5. „Vadims Frauen dienen in erster Linie der Inspiration und Förderung seiner Kunst, indem sie, in ihrer Funktion als Musen, den impliziten Adressaten seiner Dichtungen ausmachen.

Synonyme: beistehen, eignen, entlasten, ersetzen, helfen, nützen, unterstützen;

ist Synonym von: beispringen, fronen, fruchten, fungieren, nutzen, wohltun

Signifikante Kollokationen für dienen (Auswahl):

Dazu, Grundlage, als, Zweck, Vorbild, Vorlage, Schutz, Mittel, Interessen, Vorwand, Beispiel, Diskussionsgrundlage, Modell, Orientierung, Rechtfertigung, Abschreckung, Alibi, Sprungbrett, Wohle, treu.

 

 

 

Verdienen

 

Anwendungsbeispiele:

1. „Aber anderswo kann er das Doppelte oder Dreifache verdienen.“ (Quelle: Welt 1999)

2. „Leider verdienen aber nicht alle Prüfberichte die Bezeichnung gut.“ (Quelle: Welt 1999)

3. „Grisardis gehört zu den wenigen Bearbeitungen dieses Stoffes, die auch als Sprachkunstwerk Beachtung verdienen.“ (Quelle: Kindler Literaturlexikon)

Synonyme: bekommen, beziehen, einnehmen, erhalten, gebühren, gehören, zukommen, zustehen

ist Synonym von: anschaffen, beziehen, einnehmen, erlösen, gebühren, gehören

Signifikante Kollokationen für verdienen (Auswahl):

Geld, Lebensunterhalt, viel, weniger, goldene Nase, Monat, Zubrot, lässt, Dollar, Brot, damit, gut , pro, brutto, soviel, arbeiten, Beachtung, netto, Brötchen, monatlich, daran, Durchschnitt, Arbeiter, Aufmerksamkeit, Unterhalt, Arbeit , etwas, nichts, Arbeitnehmer, Job, Einkommen, Respekt, Namen, Prädikat, genug, Menschen, wieviel, zahlen, Erwähnung

 

Quelle: http//wortschatz.informatik.uni-leipzig.de